
Wenn die Temperaturen im Winter fallen, sollte man sich im Zuge einer guten Blackout Vorsorge auch bereits Gedanken über ein Heizen ohne Strom gemacht haben.
Wir sind es gewohnt, dass wir bei sinkenden Temperaturen die Heizung einschalten und diese ihren Dienst selbstständig erledigt. Ob Gas-, Strom- oder sogar Holzheizung. Ohne Strom lässt sich selbst eine Holzheizung nicht mehr betreiben.
Bei einem Stromausfall im Winter kann dies aber schnell ungemütlich werden, denn bereits kurz nach dem Stromausfall werden die Temperaturen in der Wohnung rasch sinken. Ein paar Stunden, vielleicht auch einen Tag kann man mit Decken und Kerzen überbrücken. Anders sieht die Situation bei einem langfristigen Ausfall, auch Blackout genannt, aus. Weshalb es wichtig ist, sich Gedanken zu machen, wie man sein Haus oder seine Wohnung beheizt. Denn die Gefahr eines Blackouts ist vor allem im Winter gegeben.
Inhaltsverzeichnis:
1. Blackout-Gefahr: Heizmöglichkeiten im Vergleich
2. Kalte Blackout-Tage: Wie heizt man ohne Strom?
3. Blackout Vorsorge: Diese Heizsysteme versagen bei einem Stromausfall
4. Erste-Hilfe-Maßnahmen: Was tun wenn es zu einem Blackout kommt?
Blackout-Gefahr: Heizmöglichkeiten im Vergleich
Heizart | Vorteile | Nachteile |
Kachel- oder Kaminofen |
|
|
Gasheizer |
|
|
Petroleumofen |
|
|
Ethanolkamin |
|
|
Notstromaggregat |
|
|
Photovoltaik-Speicher |
|
|
Kalte Blackout-Tage: Wie heizt man ohne Strom?
Es wird nur schwer möglich sein, das ganze Haus oder seine Wohnung mit einer Notlösung zu heizen, weshalb man sich auf einen Raum beschränken sollte.
Kachel oder Kaminofen:
Für einen Kachel oder Kaminofen benötigt man den nachwachsenden Brennstoff Holz. Dieser ist in der Regel günstig zu beziehen. Leider hat sich aufgrund der Gaskrise auch hier der Preis drastisch erhöht. Im Vergleich ist dieser Brennstoff dennoch günstig. Der Ofen hat auch den Vorteil einer langen Wärmespeicherung. Wer bereits einen Kamin oder Kachelofen besitzt, kann sich glücklich schätzen. Hier gilt es bei einer guten Blackout Vorsorge allerdings zu beachten, dass genügend Brennholz eingelagert wurde.
Vor- und Nachteile von Kachelöfen und Kaminöfen:
+ Brennstoff kostengünstig
+ lange Heizleistung
+ gesunde Strahlungswärme
+ langer Wärmespeicher
+ umweltfreundlich
– Ständiges Nachlegen von Brennstoff
Gasheizer
Eine effiziente Möglichkeit zum Heizen bietet sich in Form von Gasheizern. Diese sind relativ günstig zu erwerben, werden mit Gasflaschen betrieben und bieten sehr gute Heizleistungen. Mit einer Gasflasche schafft man schon gut und gerne mal einen knappen Tag Heizleistung. Mit Teillast würde man es sogar schaffen, 2-3 Tage zu heizen. Vermutlich sind in einigen Haushalten bereits Gasflaschen vorhanden, um im Sommer damit den Griller zu betreiben.
Vor- und Nachteile von Gasheizern:
+ sehr effizient
+ lange Heizleistung
– Gefahr bei Lagerung
– relativ teuer
– Kohlenmonoxid-Gefahr (aufs Lüften achten!)
Petroleumofen
Petroleum Öfen gibt es in unterschiedlichen Größen und Heizleistungen. Achte beim Kauf eines Petroleum Ofens auf die GS-Zertifizierung. Vorteil ist hierbei auch der einfache Erwerb und die unproblematische Lagerung des Brennstoffs Petroleum sowie die lange Heizleistung.
Vor- und Nachteile von Petroleumöfen:
+ unproblematische Lagerung
+ lange Heizleistung
– Kohlenmonoxid-Gefahr (aufs Lüften achten!)
Ethanolkamin
Wer kennt ihn nicht, den immer mehr in Mode kommenden Ethanol-Kamin. Diesen gibt es in verschiedenen Größen und Formen und ist in manchen Gebäuden ein echter Hingucker. Ethanol ist hochprozentiger Alkohol oder Brenngel. Mit diesen lassen sich ordentliche Heizleistungen erzielen und sie bilden bei Verbrennung keinen Ruß. Allerdings ist beim Gebrauch von Ethanol Vorsicht geboten. Unter Umständen kann dieser in Verbindung mit Luft explodieren.
Vor- und Nachteile von Ethanolkaminen:
+ lange Heizleistung
+ keine Geruchsbildung
+ keine Rußbildung
– Gefahr bei Lagerung
– Kohlenmonoxid-Gefahr (aufs Lüften achten!)
Notstromaggregat
Mit einem Notstromaggregat kann man Heizstrahler, mobile Radiatoren oder auch Infrarotheizungen betreiben. Vorsicht ist nur beim Betrieb in geschlossenen Räumen geboten. Ohne Zu- und Abluft herrscht eine große Kohlenmonoxid-Gefahr.
Vor- und Nachteile von Notstromaggregaten:
+ kostengünstig im Betrieb
– in Gebäuden nur unter gewissen Voraussetzungen zu empfehlen
– hoher Lärm
– starke Geruchsentwicklung
– Gefahr bei Lagerung
– Kohlenmonoxid-Gefahr (aufs Lüften achten!)
Photovoltaik-Speicher
Mit einer inselbetriebenen Photovoltaikanlage und einem zugehörigen Speicher ist es relativ einfach, seine Räumlichkeiten weiter zu heizen. Allerdings ist es im Winter schwer möglich, seine Speicher zu füllen. Außerdem benötigt man diesen auch für die Stromerzeugung, zB für Licht.
Vor- und Nachteil von Photovoltaik-Speichern:
+ kein Lärm und Geruch
+ kurze Überbrückungen
– teuer in der Anschaffung
– abhängig von Sonne
Blackout Vorsorge: Diese Heizsysteme versagen bei einem Stromausfall
Viele Heizsysteme stehen bei einem Stromausfall still. Tragisch wird dies bei einem längeren Ausfall, auch Blackout genannt. In wenigen Stunden sinkt die Temperatur in den Räumlichkeiten.
Diese Heizsysteme funktionieren nicht mehr ohne Strom:
– Stromheizung
– Fernwärme
– Gasheizung
– Wärmepumpen
– Ölheizung
– Holzheizungen (die Pumpen werden mit Strom betrieben)
Erste-Hilfe-Maßnahmen: Was tun, wenn es zu einem Blackout kommt?
Man sollte sich auf einen Raum beschränken und versuchen, diesen so gut wie möglich warm zu halten. Es wird nicht möglich sein, das ganze Haus oder seine Wohnung im Falle eines Blackouts zu heizen. Ist bereits in einem Raum eine alternative Heizmöglichkeit wie zB ein Kachel- oder Ethanol-Ofen installiert, sollte man sich auf diesen Raum beschränken.
Der gewählte Raum sollte mittels Tür, Decken oder Vorhängen von den anderen Räumen getrennt werden, um die erzeugte Wärme in diesem bestmöglich zu bündeln.
Decken, warme Kleidung, Wärmeflaschen, Wärmepads (Hand & Fußwärmer) & Schlafsäcke tragen ihren Teil zum Warmhalten von Personen bei.
Kerzen in der Nähe tragen ebenfalls zur Grundwärme bei. Auch der berühmte Teelichtofen kann vorübergehend helfen den Raum nicht vollständig auskühlen zu lassen. Unsere ultimative Blackout-Checkliste verrät genau, welche Dinge im Falle eines Blackouts besonders hilfreich sind.